Closed Herd CrissCross

Kennzeichen

  • keine Zufuhr weiblicher Tiere von außen
  • die weiblichen Kreuzungstiere werden sowohl für die Produktion von Mastferkeln als auch zur Produktion der Remontierungssauen eingesetzt
  • Zuchtfortschritt wird ausschließlich über die männliche Seite in Form von Sperma zugeführt
  • geringer organisatorischer Aufwand, da keine interne Großeltern- oder Urgroßelternherde notwendig ist
  • Nachteil: höhere Variation in den Endprodukten/Mastschweinen, da der Anteil der eingesetzten Linien in den Muttersauen und somit auch in den Mastendprodukten von Generation zu Generation unterschiedlich ist
  • ideal auch für kleinere Betriebe
  • Einsatz von zwei Mutterlinien
  • Nutzung von ca. 2/3 der Heterosiseffekte auf der Sauenseite im Vergleich zu einem System mit eingeschränkter Tierzufuhr
Ablaufplan am Beispiel Wechselkreuzung mit den Linien L03 und L04

Schritt 1: Start

  • Selektion der 10 % besten Sauen nach dem Absetzen im Abferkelstall nach Leistung und Exterieur
  • Oder Zukauf einer entsprechenden Anzahl hochwertiger PIC-Großelternsauen

Schritt 2: Belegungen zur Erzeugung der ersten Wechselkreuzungssauen

  • Belegung der selektierten Großelternsauen mit PIC-L04-Sperma oder PIC-L03-Sperma

Schritt 3: Aufzucht der Wechselkreuzungssauen

  • Kennzeichnung der weiblichen Ferkel mit PIC-L04-Vater mit einer grünen Ohrmarke bzw. der Ferkel mit PIC-L03-Vater mit einer roten Ohrmarke (bzw. Anwendung eines einfachen Tätowiersystems, z. B. Geburtsdatum + Linie des Vaters)
  • Aufzucht und Selektion nach PIC-Produktionsstandards

Schritt 4: Remontierung

• 10 % der positiv selektierten Jungsauen werden zur Remontierung der GP-Herde im Wechsel mit der jeweils anderen Linie als ihr Vater belegt (Jungsauen mit PIC-L04-Vater/grüne Ohrmarke mit PIC-L03-Sperma, Jungsauen mit PIC-L03-Vater/rote Ohrmarke mit PIC-L04-Sperma)
• die übrigen Jungsauen werden zur Remontierung der Produktionsherde mit Endstufensperma belegt

Die Schritte 1 bis 4 gelten für jede Abferkelgruppe.

Je nach Bestandsgröße kann die Überlegung angestellt werden, ob die Großelternanpaarungen gebündelt werden sollten – z. B. alle vier Wochen. Dies muss betriebsindividuell entschieden werden. Die zur Belegung eingesetzte Linie wird durch die in der vorherigen Generation eingesetzte Linie bestimmt und ist aus der Farbe der Ohrmarke ersichtlich, d. h. Ferkel mit einem PIC-L03-Vater erhalten eine rote Ohrmarke, Ferkel mit einem PIC-L04-Vater eine grüne Ohrmarke. Zur Wechselkreuzungsbelegung wird dann die jeweils andere Linie eingesetzt.

Eine weitere Möglichkeit zur organisatorischen Vereinfachung kann der Einsatz einer Vorstufeneberlinie über einen festen Zeitraum, unabhängig von Linie des zuvor eingesetzten Vaters auf der jeweiligen Sau.