Erster Artikel einer zweiteiligen Serie.
Die wiederholte Überprüfung der Basics zusammen mit Maßnahmen zum Finetuning Ihres Managements helfen Ihnen, die bestmöglichen Jungsauen zur Remontierung Ihrer Sauenherde aufzuziehen. Im Gegensatz zu Mastschweinen sind die Jungsauen die Zukunft Ihrer Herde. Gewährleisten Sie ihr Wohlergehen und ermöglichen Sie ihnen ihr volles genetisches Potenzial zu entfalten.
Betrachtet man die Vielzahl an Faktoren, die die Lebensleistung einer Sau beeinflussen, kann man leicht übersehen, wie wichtig schon die Aufzucht der Jungsauen ist. Ein zuverlässiges Konzept für die Jungsauenaufzucht ist jedoch von entscheidender Bedeutung, da es sich direkt auf die Reproduktionsleistung und den Gesamterfolg der Sauenherde auswirkt.
Jungsauen sind die Zukunft Ihrer Sauenherde, sowohl aus genetischer als auch aus finanzieller Sicht. Sie haben viel in diese Tiere investiert, und es gibt keine Abkürzungen zum Erfolg. Für eine erfolgreiche Entwicklung der Jungsauen ist es unerlässlich, dass Sie täglich für die richtige Ernährung, ausreichend Wasser, ausreichend Platz und andere grundlegende Dinge (wie gesunde Klauen und Fundamente) sorgen. Außerdem ist es wichtig, von Anfang an die richtigen Dinge zu tun, anstatt Wochen oder Monate später eingreifen zu müssen.
Die Fortpflanzungsorgane von Jungsauen sind im Alter von 200 bis 225 Tagen ausgereift, und gesunde Jungsauen sollten bei der Erstbelegung zwischen 135 und 160 Kilogramm wiegen. Die richtige Aufzucht der Jungsauen beginnt daher mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen den Bedürfnissen für ihr Wachstum einerseits und dem Bedarf zur Entwicklung der Reproduktionsorgane andererseits. PIC empfiehlt durchschnittliche Lebenstagszunahmen von 680 Gramm pro Tag, jedoch nicht unter 600 Gramm pro Tag.
Die Verwendung des PIC-Maßbandes erleichtert die Bestimmung des Gewichts von Jungsauen: Rot = Die Jungsau ist zu leicht für die Erstbelegung; Grün = Das Gewicht der Jungsau liegt im richtigen Gewichtsbereich für die Erstbelegung; Gelb = Die Jungsau ist übergewichtig und wiegt mehr als 160 Kilogramm.
Viele Faktoren einer erfolgreichen Entwicklung werden von der Haltung der Jungsauen direkt beeinflusst. Und durch ein gutes Management können Sie viele der Faktoren, die ein gesundes Umfeld für die Jungsauen schaffen, steuern.
Gestaltung des Stalls
Bieten Sie Ihren wachsenden Jungsauen ausreichend Platz. PIC empfiehlt:
- 5 bis 30 kg: 0,35 m²/Tier
- 31 bis 110kg: 0,75 m²/Tier
- 111 bis zur Besamung kg: 1,0 m²/Tier
- 136 bis 160 kg (Eberkontakt): 1,20 m²/Tier
- Laufwege: Mindestens 92 cm, so dass die Tiere gut hindurchgehen können.
- Trennwände: 92 bis 102 cm hoch
Fütterung
Gewicht | Fressplatzbreite |
---|---|
Bis 25 kg | 18 cm |
25 bis 60 kg | 27 cm |
61 bis 120 kg | 33 cm |
> 120 kg | 40 cm |
- Trockenfutterautomaten:
PIC empfiehlt 4 Tiere je Fressplatz.
• Nass-Trocken-Fütterung/Breiautomaten:
PIC empfiehlt 8 Tiere je Fressplatz. Legen Sie ggf. eine Gummimatte vor einen Automaten, falls dieser genau an einem Schlitz des Spaltenbodens endet, um zu vermeiden, dass sich die Tiere verletzen, falls sie mit den Klauen am Schlitz hängenbleiben.
• Das Fassungsvermögen des Automaten sollte so dimensioniert sein, dass die Tiere 24 Stunden Futter aufnehmen können. PIC empfiehlt ein Fassungsvermögen von 3,6 kg Futter pro Tier und Tag vorzuhalten. Planen Sie vorausschauend, um Futtermangel zu vermeiden.
• Vorteilhaft ist ein Fütterungssystem mit festen Fressplatzteilern. So haben die Schweine ausreichend Platz zum Fressen, ohne von anderen Schweinen weggedrängt zu werden. PIC empfiehlt keine Rundfutterautomaten.
Tränken
- PIC empfiehlt 10 Jungsauen pro Tränkplatz. Es sollten nie weniger als 2 Tränken pro Bucht vorhanden sein.
- Im Rahmen des Risikomanagements werden mindestens 2 Tränken pro Bucht empfohlen, um sicherzustellen, dass den Schweinen immer Wasser zur Verfügung steht.
- Schalen oder Nippel sind akzeptabel. Die Schalentränken sind neben den Futterautomaten aufzustellen. Beobachten Sie bei Nippeltränken, ob der Bereich unter der Tränke feucht ist. Ist dies nicht der Fall, kann es sein, dass kein ausreichender Wasserfluss vorhanden ist.
- Wasserdurchfluss
- Mindestens 0,5 Liter pro Minute (Ferkelaufzucht)
Faustregel: 12 Sekunden, um den Deckel einer Farb-/Spraydose zu füllen - Mindestens 1 Liter pro Minute (Aufzucht)
Faustregel: 6 Sekunden, um den Deckel einer Farb-/Spraydose zu füllen
- Mindestens 0,5 Liter pro Minute (Ferkelaufzucht)
- Stellen Sie die Tränke auf die richtige Höhe ein.
- Nippel 5 bis 7,5 cm über der Schulterhöhe des kleinsten Schweins in der Bucht
- Bei Schalen sollte die Kante knapp unter der Schulterhöhe des kleinsten Schweins liegen (etwa 40 % der Schulterhöhe). Wenn eine Schale zu niedrig angebracht ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Schweine hineinkoten.
Gehen Sie täglich in die Buchten und stellen Sie sicher, dass die Fütterungs- und Tränkvorrichtungen ordnungsgemäß funktionieren. Diese täglichen Inspektionen sorgen auch dafür, dass sich die Schweine an die menschliche Interaktion gewöhnen. Das ist beispielsweise hilfreich, wenn Sie das Flankenband verwenden wollen. Schweine, die an den menschlichen Kontakt gewöhnt sind, lassen sich leichter messen.
Achten Sie auf gesunde Klauen und Fundamente
Buchten mit Jungsauen sollten täglich kontrolliert werden, indem man in die Bucht hineingeht und nicht nur vom Gang aus schaut. Die Gewöhnung der Schweine an den Menschen ist ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung der Jungsauen. Es ist wichtig, dass alle Jungsauen aufstehen, um sie auf Lahmheiten oder offene Wunden zu untersuchen und ggf. sofort zu behandeln. Die Kontrolle der Jungsauen in der Bucht bietet auch die Möglichkeit, den Wasserfluss und die Einstellung der Fütterung zu überprüfen. Das Betreten der Buchten erleichtert auch die Beurteilung der Klauen und Beine der Tiere. Schweine brauchen gesunde Fundamente, damit sie zum Fressen und Trinken aufstehen und sich leicht wieder hinlegen können. Kontrollieren Sie täglich den Stallboden; stellen Sie sicher, dass keine scharfen Kanten oder hervorstehenden Bolzen vorhanden sind, an denen sich die Tiere verletzen könnten.
Sorgen Sie für adäquates Klima
Und, last but not least, achten Sie auf ein gesundes Stallklima (Lüftung und Temperatur).
Empfehlungen für die Mindestluftrate:
- Ferkelaufzucht: 0,06 m³ pro Minute/Absetzferkel
- 27-Kilo-Tiere: 0,1 m³ pro Minute/Tier
- Bis Eberkontakt: 0,4 bis 0,42 m³ pro Minute /Tier
Allgemeine Wartung der Lüftung
- Ventilatorlamellen sauber halten
- Prüfen Sie Ventilatorblätter, Lamellen, Jalousien und Rahmen regelmäßig
Krankenbucht bereitstellen
Sorgen Sie für ausreichend Plätze zur Betreuung von kranken oder verletzten Jungsauen. Halten Sie Krankenplätze (bzw. -buchten) zur Verfügung, die 5 % der aufgestallten Tiere aufnehmen können. Dies gilt zusätzlich zu den Buchten für die 10-15 % der aussortierten kleinen Schweine. Sorgen Sie für zusätzliche Wärmequellen und genügend Futter- und Tränkeplätze. Ermöglichen Sie den Schweinen einfachen Zugang zu Fressen, zu Wasser und komfortablen Ruheplätzen, damit sie die besten Chancen haben, wieder gesund zu werden.