Die anhaltende Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) erfordert die Kontrolle aller möglichen Übertragungswege der ASP. Der Prozess der Futtermittelherstellung kann ein zusätzlicher Vektor für die Ausbreitung des Virus sein, wie es bei der Epidemischen Schweinediarrhöe (PED) in den USA im Jahr 2013 der Fall war.
Um die Bedeutung der Biosicherheit in einem Futtermittelwerk im Hinblick auf die Übertragung von Viren wie PEDv und ASP-Viren zu bewerten, wurde in dieser Studie die virale Kontamination von 18 am Futtermittelherstellungsprozess beteiligten Bereichen analysiert. Diese Bereiche wurden unterteilt in Flächen, die mit dem Futter in Berührung kommen, Nicht-Kontaktflächen in einem Abstand von 1 m, Nicht-Kontaktflächen in einem Abstand von mehr als 1 m und Übergangsflächen (Stiefelsohlen der Arbeiter).
Vor der Inokulation (Beimpfung von Futtermit des Virusmaterial) wurde eine Negativkontrollcharge verwendet, gefolgt von der Herstellung einer Positivkontrollcharge, bei der 530 ml ASP-Virus (2,7 × 106 TCDI50/ml ) mit 4,7 kg Futter gemischt wurden, das wiederum mit weiteren 20 kg Futter gemischt wurde, und bei der die Endkonzentration des Inokulats 5,6 × 104 TCID50A/g ASF betrug. Nach dieser positiven Kontrollcharge wurden vier weitere Futtermittelchargen hergestellt, um die Persistenz des Virus nach der Herstellung eines kontaminierten Futtermittels zu bewerten.
A – mittlere infektiöse Gewebekulturdosis (TCID50): die Menge eines Krankheitserregers, die in 50 % der beimpften Zellkulturen eine Infektion auslöst.
Aus den verschiedenen Zonen wurden Proben entnommen und mittels qPCR analysiert. Wie aus der Tabelle hervorgeht, waren die Oberflächen mit dem Futter der Negativkontrolle zu allen getesteten Zeitpunkten negativ auf das Vorhandensein des Virus. Allerdings waren sowohl die positive Kontrollcharge als auch die vier nachfolgenden Chargen auf allen Oberflächen positiv.
Tabelle: Interaktiver Effekt von Futtermittelcharge und Produktionsbereich auf den Nachweis des Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASPv) bei der Herstellung von virusbeimpftem Futter
Die Studie zeigt, dass die Sicherheit der bei der Futtermittelverarbeitung verwendeten Rohstoffe gewährleistet sein und eine ordnungsgemäße Reinigung und Desinfektion der am gesamten Herstellungsprozess beteiligten Elemente sichergestellt werden muss. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist, dass die Stiefelsohlen der Arbeiter eine höhere Menge an ASP-DNA enthielten als alle anderen beprobten Bereiche.
Quelle: Evaluating the distribution of African swine fever virus within a feed mill environment following manufacture of inoculated feed
C. Grace Elijah1, Jessie D. Trujillo1,2, Cassandra K. Jones3, Natasha N. Gaudreault1,2, Charles R. Stark4, Konner R. Cool1,2, Chad B. Paulk4, Taeyong Kwon1,2, Jason C. Woodworth3, Igor Morozov1,2, Carmina Gallardo5, Jordan T. Gebhardt1, Jürgen A. Richt1,2
1 Department of Diagnostic Medicine/Pathobiology, College of Veterinary Medicine, Kansas State University, Manhattan, Kansas, United States of America, 2 Center of Excellence for Emerging and Zoonotic Animal Disease, Kansas State University, Manhattan, Kansas, United States of America, 3 Department of Animal Sciences and Industry, College of Agriculture, Kansas State University, Manhattan, Kansas, United States of America, 4 Department of Grain Science and Industry, College of Agriculture, Kansas State University, Manhattan, Kansas, United States of America, 5 Instituto Nacional de Investigación y Tecnología Agraria y Alimentaria, Animal Health Research Centre, Madrid, Madrid, Spain
PIC kommentiert
Adrián López, PIC Technical Services Südeuropa
In einem zunehmend globalisierten Sektor ist die Biosicherheit das Schlüsselelement, um den Gesundheitsstatus von Schweine haltenden Betrieben vor weltweit verbreiteten Krankheiten wie PED und ASP zu schützen. Daher muss jeder kritische Punkt, der ein Risiko darstellt, kontrolliert und minimiert werden, z. B. können Futtermittel, die von Schweinen stammen, eine wichtige Eintrittspforte für das Virus im Betrieb sein. Andererseits müssen die Futtermittelhersteller sicherstellen, dass die Rohstoffe sicher sind und während des gesamten Herstellungsprozesses keine Verunreinigungen auftreten. Auch die an der Herstellung von Futtermitteln beteiligten Personen können ein ernsthaftes Risiko für die mögliche Verbreitung des Virus darstellen, so dass Arbeitsverfahren zur Minderung dieses Risikofaktors implementiert sein müssen.
Daher ist es auch notwendig, einen Plan zur Früherkennung des Virus in den Futtermittelwerken sowie ein gutes Rückverfolgbarkeitssystem zu haben, um bei einem Verdacht schnell handeln zu können. Eine wirksame Reinigung und Desinfektion aller am Herstellungsprozess beteiligten Elemente ist angesichts der unaufhaltsamen Ausbreitung der ASP aufgrund der Persistenz des Virus in den Bereichen des gesamten Systems nach einer kontaminierten Charge unerlässlich.
Alles in allem wird in diesem Artikel den Futtermühlen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Ausbreitung der ASP zugeschrieben.
Ursprünglich veröffentlicht in «Investigación Comentada – SUIS»